Fed-Vorschau: US-Dollar und S&P 500 könnten nach FOMC-Herabstufung unterschiedliche Wege einschlagen
Fed-Vorschau: US-Dollar und S&P 500 könnten nach FOMC-Herabstufung unterschiedliche Wege einschlagen

Die Markterwartungen für eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve änderten sich dramatisch, nachdem zwei Bankenpleiten eine Lawine der Panik an den Aktienmärkten und Fed-Funds-Futures auslösten. Das FedWatch-Tool der CME Group zeigte, dass die Marktteilnehmer im März eine fast 70-prozentige Chance auf eine Zinserhöhung sahen, jetzt aber nur noch davon ausgehen, dass die Zentralbank bei ihrer zweitägigen Sitzung Ende dieses Monats die Zinsen um 25 Basispunkte anhebt.

Der S&P500 ist seit Jahresbeginn immer noch um 18,2 % gestiegen, aber in der vergangenen Woche um 2,7 % gefallen. Das erwartete 12-Monats-Gewinnwachstum ist negativ und die Analysten stufen ihre langfristigen Gewinnschätzungen nach unten.

Händler sollten sich darüber im Klaren sein, dass sich die Inflation noch nicht auf das Zielniveau der Fed abgekühlt hat. Dennoch wird erwartet, dass die Fed die Zinsen im Mai anhebt.

Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte würde die Benchmark-Kreditkosten auf eine Bandbreite von 4,75 bis 5 Prozent anheben und Risikoanlagen wie Aktien und Gold ankurbeln. Aber der Schritt könnte auch zu einer Unterbrechung des monatlichen Anleihenkaufprogramms der Federal Reserve in Höhe von 85 Milliarden Dollar führen.

Bullen sollten sich vor einer Verlangsamung der finanziellen Bedingungen hüten
Die Fed wird ihren Wunsch, die Inflation zu bekämpfen, gegen eine mögliche Verschärfung der Finanzierungsbedingungen abwägen müssen. Das Lohnwachstum ist über das Zieltempo der Fed hinaus gestiegen, aber das hat sich nicht in Preiserhöhungen niedergeschlagen. In ähnlicher Weise zieht auch der Wohnungsmarkt an, was zum starken Anstieg des Verbraucherpreisindex beiträgt.

Anleger sollten die Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell während der geldpolitischen Erklärung und Pressekonferenz am Mittwoch aufmerksam verfolgen. Wenn die Fed ihren anhaltenden Kampf gegen die Inflation betont, ist es möglich, dass sie etwas restriktiver wird, als die Märkte derzeit erwarten.

Bären sollten sich vor einer Verlangsamung der Inflation hüten
Wenn die Fed signalisiert, dass sich ihr Zinserhöhungszyklus einem Endpunkt nähert, dann wird sich ein „Abwärtsszenario“ für Risikoanlagen abspielen. Der S&P 500 wird fallen. Alternativ wird die Fed signalisieren, dass sie mit einer „Verlangsamung“ ihres Zinserhöhungszyklus beginnen will.

Der S&P 500 könnte fallen, wenn die Fed eine „Verlangsamung“ des Zinserhöhungszyklus einleitet, insbesondere wenn die Zentralbank beginnt, eine „Pause“ oder einen „Pivot“ im Jahr 2023 einzupreisen. In diesem Fall werden sich die Anleger stärker auf die Fed konzentrieren erwartetes Ziel (Spitzenzinsen) und nicht die Reise. Dies wird wahrscheinlich die Safe-Hafen-Ströme stärken und den US-Dollar schwächen. Es könnte aber auch ein Zeichen dafür sein, dass die Wirtschaft schwächer ist, als es den Anschein hat.