
Trotz der jüngsten Wirtschaftsdaten aus China blieb der Dollar stark, da die Anleger auf die nächste Reihe von Wirtschaftsdaten für das Land warten. Die USD/CNH-Paarung blieb über dem 38,2-%-Fibonacci-Retracement und wird über dem 26-Tage-Exponential Moving Average (EMA) gehandelt. Aber ein Durchbruch unter das 38,2%-Retracement könnte den alzistischen Trend umkehren. Laut Analysten ist es auch möglich, dass der CPI im Oktober den Yuan bewegt.
Letzte Woche lagen die chinesische Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze unter den Marktschätzungen. Auf der positiven Seite sagte das chinesische Statistikamt, dass sich die Wirtschaft des Landes im Juli weiter verbessert hat, wenn auch in einem langsameren Tempo. Das Statistikamt räumte auch ein, dass die Grundlage für die Erholung noch nicht solide ist, erwartet jedoch eine Stärkung. Allerdings hat die Verlangsamung der Wirtschaft einige Anleger vor weiterem Wachstum zurückschrecken lassen.
Heute hat die chinesische Zentralbank unerwartet den einjährigen Leitzins um zehn Basispunkte auf 2,75 Prozent gesenkt. Die Zentralbank hat 400 Milliarden Yuan (6,8 Milliarden US-Dollar) injiziert, um die Wirtschaft anzukurbeln, während 600 Milliarden Yuan (9,8 Milliarden US-Dollar) durch ein einjähriges geldpolitisches Lockerungsprogramm fällig wurden. Die PBoC sagte, sie werde die Wirtschaft weiterhin mit einer weiteren geldpolitischen Lockerung unterstützen. Darüber hinaus führte die People’s Bank of China siebentägige Reverse Repos im Wert von zwei Milliarden Dollar mit einer Zinssenkung um 10 Basispunkte auf 2,10 Prozent durch.
Der Dollar hat gegenüber dem Yuan zugelegt, und einige Rohstoffwährungen sind gefolgt. Sowohl Platin als auch Kupfer nahmen nach einem kürzlichen Rückgang wieder technische Ausbrüche auf. Die Eisenerzpreise stiegen. Aber der Australische Dollar und der Neuseeland-Dollar fielen, und der Euro blieb unverändert. Einige Händler warteten ab, ob die US-Notenbank sich weiterhin von aggressiven Zinserhöhungen abwenden würde.
Der australische Dollar fiel um etwa 0,5 % nach schwächer als erwarteten chinesischen Daten. In Europa haben Dürrebedingungen weiterhin negative Stimmung geschürt, und die europäischen Verbraucher sind besorgt über steigende Gaspreise. In den Vereinigten Staaten stieg der S&P 500 die vierte Woche in Folge. Er hat in weniger als zwei Monaten 16,5 % zugelegt. Es hat sich von seiner Sommerrallye erholt, ist aber immer noch anfällig für den Straffungskurs der Fed. Während der Dow Jones Industrial Average, der S&P 500 und die Nasdaq-Futures alle zulegten, verlor der EUROSTOXX 50 0,2 %.
Der Yuan hat sich im jüngsten Handel nach schlechten Wirtschaftsdaten aus China abgeschwächt. Die chinesische Zentralbank senkte den MLF-Satz unerwartet um 10 Basispunkte, nachdem im Juli schwache Daten veröffentlicht worden waren. Der Vorstand der Bank hat diese Woche einen neuen Gouverneur, Adrian Orr, genehmigt. Er wird ab März 2023 für fünf Jahre im Amt sein. Die PBoC hat den Auftrag, die Wirtschaft zu stabilisieren, erkennt jedoch an, dass sie dazu weitere Impulse benötigt. Unterdessen warnt die Fed vor einer hohen Inflation und einer erwarteten Rezession.
Während die Fed immer noch mit Zinserhöhungen droht, haben besser als erwartete US-Verbraucherstimmungsdaten Hoffnungen auf ein langsameres Tempo der Zinserhöhungen geweckt. Das kommende Protokoll der letzten Sitzung der Fed ist am Mittwoch fällig. Es wird interessant sein zu sehen, ob diese Ergebnisse den Dollar oder den Yuan bewegen werden.